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www.jselch-art.de  2014   (Stand Juni 2018)
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Ausstellungen

Presse:

Laudatio Dr. Linduschka Künstler Johannes Selch; Vernissage Kunstraum Churfranken

21.10.2017

1963 Geboren in Miltenberg (Bayern) 1975 Erster Kontakt mit Farbe und Kunst Heranwachsen mit Farbe und Kunst des           Vaters (Künstler Horst-Georg Selch)       1982 Schulabschluss der Fachhochschulreife 1989 Diplom der Fachhochschule, Darmstadt Fachrichtung: Kunststofftechnik 1989 bis heute Beruf als Dipl.-Ing FH in der techn. Industrie. Seit 2007 als          Produktmanager ALUSTM  bei GEA Lyophil 1993 Erste eigene Versuche mit Farbe und Kunst 2008 Veröffentlichung des ersten Romans „Grüne Äpfel“  Novum Verlag Seit   2010  Erstellen von diversen Textbänden und zahlreichen Bildbänden mit          Texten. 2012 Veröffentlichung des zweiten Romans „Judaskuss“  Vindobona Verlag 2012 Juni 2012 Ausstellung Kunst im Turm (Wörth, Bayern) 2013 April 2013 Ausstellung „Vater und Sohn“ in „Klugs Scheune“          (Obernburg, Bayern) 2013 Dez. 2013 Sammelausstellung KunstLANDing Aschaffenburg 2013 Dez 2013 Mitglied im Neuen Kunstverein AB Horst Selch in Wörth  Ich kenne ihn seit vielen Jahren und kann nur sagen: Er war sicher auch für den Sohn – so wie für viele  Schülerinnen und Schüler - ein idealer Lehrer und Wegbegleiter sein. Denn er verkörpert vieles, was einen guten Maler ausmacht: Er gibt sich nie mit dem Erreichten zufrieden, legt viel Wert auf eine gediegene handwerkliche Ausbildung, spürt den theoretischen Wurzeln der Kunst nach und kann als glänzender Kenner der Kunstgeschichte gelten. Auch bei der Kunst gilt, was Politik-Festredner bei allen  Gelegenheiten betonen: Nur wer weiß, wo er herkommt, kann sich auf ein klares Ziel hin ausrichten. Johannes Selch beschäftigt sich seit einem Vierteljahrhundert mit   Malerei und zeigt seine Arbeiten seit 2012 bei verschiedenen  Ausstellungen. Ich kenne seine Bilder seit fast zehn Jahren und habe auch seinen Weg zu den größeren Formaten mitverfolgen können.  Mit dem größeren Format wächst sicher auch die Notwendigkeit,  beim künstlerischen Prozess der Planung mehr Raum zu geben –  ohne die Intuition zu vernachlässigen. Fläche und Linie sind die  Konstanten in seiner Entwicklung, sind auch die Pfeiler, die das  Werk von Johannes Selch von Anfang an tragen und -  auch da  wieder ein Blick auf Horst Selch – wenn man einen solchen Vater  und Lehrmeister im besten Sinn hat, dann kann man auch größere  Aufgaben mit mehr Gelassenheit angehen und neue Wege mit noch  größerer Selbstsicherheit beschreiten. Die leuchtenden Farben, die  eindrucksvollen und atmosphärisch dichten Farbflächen sind auch  das, was hier den Kunstfreund schon durch die Fenster auf den  ersten Blick in den Bann ziehen kann. Vielleicht geht Johannes Selch, der ja offenbar kaum Schranken in seinem kreativen,  einfallsreichen Wirken kennt, wie seine Bücher, seine Bildbände, seine Faszination durch wunderbare Anregungen aus fremden  Ländern und Kulturen beweisen – vielleicht geht er mal als Erfinder des „drei-Tage-Test“ in die Geschichte der Malerei ein. Er lässt nämlich nach Fertigstellung eines Bildes das Werk erst mal drei Tage lange „abhängen“ und wirken, um dann erst zu entscheiden, ob das Bild wirklich fertig, wirklich reif ist. Meine ganz persönliche Meinung: Ein schlechtes Verfahren ist das nicht, wenn am Ende das  herauskommt, was wir hier sehen. Dass Johannes Selch längst mit großen Formaten nicht mehr fremdelt, zeigt z.B. ein Blick auf das  blaue Landschaftsdyptichon mit einer Fläche von fast zwei Quadratmetern, für mich ganz interessant ist das reizvolle Changieren von  abstrakten Darstellungen mit manchmal spürbaren konkreten Elementen, die selbst eingeschworenen Anhängern konkreter Malerei den Zugang zur Abstraktion erleichtern und ihnen den Blick auf die Qualitäten und auf die Wirkung der abstrakten Malerei schärfen  könnten. Ich will das an zwei Bildern zeigen, beide übrigens in dominanten Rottönen: Bei „ausbruch“ mögen sich strikte  Traditionalisten tatsächlich schwer tun, einen Zugang zu finden, bei „aufbruch“ scheint der Maler den Betrachtern die Hand zu  reichen, um ihnen den Weg in für sie vielleicht neue Kunstwelten zu öffnen. Ich muss zugeben, dass für mich auch und gerade die  kleinformatigen Bilder sehr reizvoll sind – was wohl auch damit  zusammenhängt, dass ich in meiner Wohnung längst nicht unter  einem Fehlen von Bildern leide sondern unter einem Fehlen von  ausreichend großen Wänden. Diese kleinen, quadratischen Bilder zeigen aber auch, wie sensibel, wie einfühlsam Selch fremde  Länder und Kulturen aufnimmt, ja fast einsaugt: Die  quadratischen „Gedanken“, Acryl auf Papier, spiegeln für mich  Geheimnis und Reiz Chinas in verblüffender Konsequenz, zarte  und extrem farbreduzierte Aquarelle beamen die faszinierende  Landschaft Japans an der Untermain und die Ölstickarbeiten  fordern den Betrachter dazu auf, sich das Land, das hier  dargestellt ist, in seiner Phantasie auszumalen und vielleicht auch konkrete, vielleicht längst verschüttete Erinnerungen im  Gedächtnis wiederzubeleben. Interessant ist für mich auch, wie Johannes Selch bei den Titeln  seiner Bilder vorgeht. Oft heißt es einfach „ohne Titel“, ein Beleg dafür, dass er den Betrachter nicht gängeln, sondern anregen will, seiner Phantasie und Vorstellungskraft freien Lauf zu lassen. Oft heißt es „Landschaft“ und auch das engt den Betrachter kaum ein.  Wenn allerdings ein Acrylbild von 1 Meter auf 1,20 mit einer grünen, rechteckigen Säule vor einem hellblauen Hintergrund, das Grün genauso interessant strukturiert wie das Grün, „Tessin“ heißt, dann könnten einige Kunstfreunde als freundliche Anregung und  vielleicht sogar als Hilfestellung sehen, andere könnten empört fragen, was das denn mit dem Tessin zu haben soll – sehr  unterschiedliche Reaktionen, aber beides Wirkungen, die zeitgenössischer Kunst gut zu Gesicht stehen. Was sich wirklich lohnt, ist ein Besuch auf der interessanten und gut gestalteten Homepage des Malers. Dort finden sich die Ideen, die er beim Malen vor Augen hat, finden sich Zitate, die sein Arbeiten prägen, z.B. Sätze von Martin Schleske, dem berühmten  Geigenbauer und Autor geistlicher Bücher, den ich erst durch Johannes Selch kennen gelernt habe. Der spricht von der „Harmonie  der Gegensätze“ und sagt: „Kunst lebt aus der Spannung von Zulassen und Gestalten. Ohne Dinge zuzulassen, die im Prozess  entstehen, ist das Werk eine bloße Konstruktion. Wenn das Zulassen aber alles ist, weil nichts mehr gewollt wird, dann ist das Werk  ein Akt der Willkür. Ein Kunstwerk lässt alles zu und will gerade dadurch etwas sagen.“ Und nun will ich noch einmal Johannes Selch  kurz zu Wort kommen lassen. Er formulierte:  „Meine Kunst ist für mich von Beginn  an bis heute ein Spiegelbild meiner Emotionen und ein wunderbares Element, um Eindrücke, Empfindungen und Erlebnisse sichtbar  zu machen, Reales zu abstrahieren und gleichzeitig Spontanität und Leichtigkeit zu erzeugen. Als Künstler bin ich stets auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, auch um meine künstlerische Intuition stetig zu verbessern. Ich liebe den Moment, in dem ein neues Bild vor meinen Augen entsteht, geformt durch meine Hände und die künstlerische Intention. Ich liebe den Geruch der Farben, die  Anspannung und die Auseinandersetzung mit Farbe, Form und Linie. Einfach diesen ganz besonderen Moment, wenn alles andere um mich herum für die Zeit des Malens unbedeutend wird“. Sie haben jetzt das Schlimmste fast überstanden, meine Rede. Dieses Problem kannte auch der Kulturjournalist Walter  Schmidt, der in seinem Artikel „Niemals über Bilder reden“  in einer Art kleinem „Kunst-Knigge“ zehn goldene  Kunstregeln für Galerie-Besucher aufstellt.  Dort bezeichnet  er die Laudatio als „die größte Klippe für die gute Laune  während einer Vernissage“ – Glückwunsch, diese Klippe  haben Sie schon – fast – hinter sich gelassen, und das  offenbar ohne große Schäden. Schmidt fährt fort: „Gehalten  wird die Vernissagerede fast immer von einem graumelierten Kunstprofessor oder Kritiker, der meist auch die  Werkübersicht des Künstlers herausgegeben hat oder das  Katalogvorwort schreiben durfte. Eine Laudatio auszuhalten  fordert dem Galerie-Besucher allen verfügbaren Humor ab.  Kunst-Experten neigen bekanntlich dazu, weniger über die  Gemälde an der Wand zu reden als über Malerei an und für  sich, das Weltentheater, das Göttliche schlechthin oder auch  die Unendlichkeit, sofern sie beschreibbar ist. Hier ist die  stoische Geduld einer Buddha-Statue gefragt. Wenn man alle 40 bis 60 Sekunden während der Rede nickt und drei- bis viermal nach  irgendwelchen x-beliebigen Sätzen „aha“ sagt, outet man sich als wahrer Kunstkenner.“ Als Dank für Ihre Geduld und ihr Durchhaltevermögen schließe ich mit einem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe – der zieht  noch immer. Er schrieb in den „Wahlverwandtschaften“: „Man weicht der Welt nicht sicherer aus als durch die Kunst, und man  verknüpft sich nicht sicherer mit ihr als durch die Kunst.“ Ob sie nun der Kunst ausweichen oder sich mit ihr verknüpfen, liegt ganz bei Ihnen. Jedenfalls wünsche ich Ihnen einen spannenden  und ertragreichen Gang durch die Ausstellung, rate Ihnen zum Gespräch mit dem Künstler, der mehr und Sinnvolleres über seine  Bilder sagen kann als ich das konnte, und bedanke mich noch einmal für ihre Aufmerksamkeit.
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